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Ab in die Mitte
Elf Hotels und Hostels gibt es schon rund um den Alexanderplatz, fünf Häuser kommen hinzu
Er ist alles andere als gemütlich oder elegant, aber bei Touristen sehr beliebt: der Alexanderplatz in Mitte. Er entwickelt sich zu einem der wichtigsten Tourismusschwerpunkte Berlins. Und zu einem Hauptstandort für Hotels. Im Umkreis von knapp 500 Metern werben derzeit elf Hotels und Hostels um Gäste. Die Geschäfte gehen gut. In den nächsten Jahren sollen dort fünf weitere Hotels gebaut werden.
Für Experten ist das nicht überraschend. "Der Alexanderplatz ist ein exzellenter Standort für Hotels, weil Touristen dort ein sehr gutes Umfeld finden", sagt Thomas Lengfelder, Hauptgeschäftsführer des Berliner Hotel- und Gaststättenverbandes. So komme man zu Fuß schnell zum Hackeschen Markt, zur Straße Unter den Linden oder zur Oranienburger Straße. S- und U-Bahnen fahren am Alexanderplatz ab und wichtige Buslinien wie der TXL zum Flughafen Tegel und die Linien 100 und 200 in Richtung Westen. Lengfelder: "Der Alex wird das, was er früher schon einmal war - ein Mittelpunkt Berlins."
Die zentrale Lage ist auch für Christian Tänzler von der Berliner Tourismus Marketing (BTM) ausschlaggebend für den Hotelboom: "Städtereisen liegen voll im Trend. Klar, dass gerade am Alexanderplatz immer mehr Hotels entstehen." 52 Prozent der Berlin-Besucher seien jünger als 40 Jahre. Tänzler: "Für die ist beispielsweise die Nähe zu Kneipen in Prenzlauer Berg oder Friedrichshain wichtig." Auch in der City-West würden neue Hotels geplant, aber: "Der Alex ist ein klarer Gewinner." Sogar die dortigen Dauerbaustellen störten nicht. Tänzler: "Sie werden als Teil der lebendigen Trendmetropole Berlin wahrgenommen."
Derzeit verfügt Berlin insgesamt über rund 95 000 Hotelbetten. In den nächsten Jahren soll ihre Zahl auf weit über 100 000 steigen. Allein rund um den Alexanderplatz kommen gut 1 000 Betten hinzu. So baut die israelische Fattal-Gruppe an der Otto-Braun-Straße ein ehemaliges DDR-Kombinat zum ersten Royal-Hotel ihrer Kette Leonardo um. Vor allem Business- und Wellness-Gäste sollen sich dort wohlfühlen. "Wir haben lange nach einem geeigneten Objekt gesucht, der Alexanderplatz als neues großstädtisches Zentrum Berlins ist genau das Richtige", sagt Direktorin Gabriele Maessen. Die spanische Sol-Melia-Gruppe plant an der Grunerstraße, wo früher das DDR-Gesundheitsministerium stand, ein 4-Sterne-Haus. Ein preisgünstiges Etap-Hotel entsteht an der Mollstraße, weitere Häuser sollen gegenüber dem S-Bahnhof an der Gontardstraße sowie an der Karl-Liebknecht-Straße gebaut werden. Dort hatte die Treuhand vor zwei Jahren einen Plattenbau abreißen lassen. Auf dem so entstandenen Parkplatz werde von diesem Herbst an ein Neungeschosser für ein Hotel und Büros entstehen, sagt Treuhand-Sprecherin Sabine Pentrop. "Die Nachfrage ist riesig, in einigen Tagen wird der Hotelbetreiber bekannt gegeben."
In den bereits bestehenden Hotels wird die künftige Konkurrenz gelassen gesehen. In allen Häusern zeigt man sich mit einer Gäste-Auslastung von "weit mehr als 70 Prozent" zufrieden. Im Agon an der Mollstraße und im Christophers's Hostel an der Rosa-Luxemburg-Straße ist derzeit gar kein Bett mehr frei. Im größten Haus am Platz, dem Park Inn mit seinen mehr als tausend Zimmern, sucht man aber auch nach neuen Ideen. Direktor Thomas Hattenberger: "Wir planen ein eigenes Konferenzzentrum und wollen den Businessbereich ausweiten."
Auch das Maklerunternehmen Kempers' s Jones Lang LaSalle Retail sieht den Alex im Aufwind. Demnach wurden im Mai auf dem Platz erstmalig mehr Passanten gezählt als auf dem Kurfürstendamm und an der Tauentzienstraße. Geschäftsführer Andreas Kogge: "Der Alex wird wieder zu einem der wichtigsten Zentren Berlins."
BESTEHENDE HOTELS
1: Hotel Arena, Otto-Braun-Straße 25; 3 Sterne; 60 Zimmer
2: Hotel Agon, Mollstraße 4; 3 Sterne; 157 Zimmer
3: Ibis-Hotel, Prenzlauer Allee 4; 2 Sterne; 198 Zimmer
4: Hotel Park Inn, Alexanderplatz; 4 Sterne plus; 1 012 Zimmer
5: Hotel Alexander Plaza, Rosenstraße 1; 4 Sterne; 92 Zimmer
6: Lux11, Rosa-Luxemburg-Straße 9-13; 72 Appartements
7: Novotel, Fischerinsel 12; 4 Sterne; 238 Zimmer
8: Radisson SAS, Karl-Liebknecht-Straße 3; 5 Sterne; 427 Zimmer
9: St. Christopher's Hostel, Rosa-Luxemburg-Straße 39-41; 250 Betten
10: Citystar Hostel Berlin, Rosenstraße 16; 169 Betten
11: Motel One, Dircksenstraße 36; 2 Sterne, 207 Zimmer
GEPLANTE HOTELS
A: Leonardo-Hotel, Otto-Braun-Straße 90; 4 Sterne plus; 245 Zimmer
B: Etap-Hotel, Mollstraße 31; 1 Stern, 156 Zimmer
C: Hotel an der Karl-Liebknecht-Straße 32, Kategorie, Größe noch unbekannt
D: Hotel am Alex, Gontardstraße; Kategorie noch unbekannt; 270 Zimmer
E: Melia-Hotel, Grunerstraße; 4 Sterne; 421 Zimmer
Park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz
Er ist alles andere als gemütlich oder elegant, aber bei Touristen sehr beliebt: der Alexanderplatz in Mitte. Er entwickelt sich zu einem der wichtigsten Tourismusschwerpunkte Berlins. Und zu einem Hauptstandort für Hotels. Im Umkreis von knapp 500 Metern werben derzeit elf Hotels und Hostels um Gäste. Die Geschäfte gehen gut. In den nächsten Jahren sollen dort fünf weitere Hotels gebaut werden.
Für Experten ist das nicht überraschend. "Der Alexanderplatz ist ein exzellenter Standort für Hotels, weil Touristen dort ein sehr gutes Umfeld finden", sagt Thomas Lengfelder, Hauptgeschäftsführer des Berliner Hotel- und Gaststättenverbandes. So komme man zu Fuß schnell zum Hackeschen Markt, zur Straße Unter den Linden oder zur Oranienburger Straße. S- und U-Bahnen fahren am Alexanderplatz ab und wichtige Buslinien wie der TXL zum Flughafen Tegel und die Linien 100 und 200 in Richtung Westen. Lengfelder: "Der Alex wird das, was er früher schon einmal war - ein Mittelpunkt Berlins."
Die zentrale Lage ist auch für Christian Tänzler von der Berliner Tourismus Marketing (BTM) ausschlaggebend für den Hotelboom: "Städtereisen liegen voll im Trend. Klar, dass gerade am Alexanderplatz immer mehr Hotels entstehen." 52 Prozent der Berlin-Besucher seien jünger als 40 Jahre. Tänzler: "Für die ist beispielsweise die Nähe zu Kneipen in Prenzlauer Berg oder Friedrichshain wichtig." Auch in der City-West würden neue Hotels geplant, aber: "Der Alex ist ein klarer Gewinner." Sogar die dortigen Dauerbaustellen störten nicht. Tänzler: "Sie werden als Teil der lebendigen Trendmetropole Berlin wahrgenommen."
Derzeit verfügt Berlin insgesamt über rund 95 000 Hotelbetten. In den nächsten Jahren soll ihre Zahl auf weit über 100 000 steigen. Allein rund um den Alexanderplatz kommen gut 1 000 Betten hinzu. So baut die israelische Fattal-Gruppe an der Otto-Braun-Straße ein ehemaliges DDR-Kombinat zum ersten Royal-Hotel ihrer Kette Leonardo um. Vor allem Business- und Wellness-Gäste sollen sich dort wohlfühlen. "Wir haben lange nach einem geeigneten Objekt gesucht, der Alexanderplatz als neues großstädtisches Zentrum Berlins ist genau das Richtige", sagt Direktorin Gabriele Maessen. Die spanische Sol-Melia-Gruppe plant an der Grunerstraße, wo früher das DDR-Gesundheitsministerium stand, ein 4-Sterne-Haus. Ein preisgünstiges Etap-Hotel entsteht an der Mollstraße, weitere Häuser sollen gegenüber dem S-Bahnhof an der Gontardstraße sowie an der Karl-Liebknecht-Straße gebaut werden. Dort hatte die Treuhand vor zwei Jahren einen Plattenbau abreißen lassen. Auf dem so entstandenen Parkplatz werde von diesem Herbst an ein Neungeschosser für ein Hotel und Büros entstehen, sagt Treuhand-Sprecherin Sabine Pentrop. "Die Nachfrage ist riesig, in einigen Tagen wird der Hotelbetreiber bekannt gegeben."
In den bereits bestehenden Hotels wird die künftige Konkurrenz gelassen gesehen. In allen Häusern zeigt man sich mit einer Gäste-Auslastung von "weit mehr als 70 Prozent" zufrieden. Im Agon an der Mollstraße und im Christophers's Hostel an der Rosa-Luxemburg-Straße ist derzeit gar kein Bett mehr frei. Im größten Haus am Platz, dem Park Inn mit seinen mehr als tausend Zimmern, sucht man aber auch nach neuen Ideen. Direktor Thomas Hattenberger: "Wir planen ein eigenes Konferenzzentrum und wollen den Businessbereich ausweiten."
Auch das Maklerunternehmen Kempers' s Jones Lang LaSalle Retail sieht den Alex im Aufwind. Demnach wurden im Mai auf dem Platz erstmalig mehr Passanten gezählt als auf dem Kurfürstendamm und an der Tauentzienstraße. Geschäftsführer Andreas Kogge: "Der Alex wird wieder zu einem der wichtigsten Zentren Berlins."
BESTEHENDE HOTELS
1: Hotel Arena, Otto-Braun-Straße 25; 3 Sterne; 60 Zimmer
2: Hotel Agon, Mollstraße 4; 3 Sterne; 157 Zimmer
3: Ibis-Hotel, Prenzlauer Allee 4; 2 Sterne; 198 Zimmer
4: Hotel Park Inn, Alexanderplatz; 4 Sterne plus; 1 012 Zimmer
5: Hotel Alexander Plaza, Rosenstraße 1; 4 Sterne; 92 Zimmer
6: Lux11, Rosa-Luxemburg-Straße 9-13; 72 Appartements
7: Novotel, Fischerinsel 12; 4 Sterne; 238 Zimmer
8: Radisson SAS, Karl-Liebknecht-Straße 3; 5 Sterne; 427 Zimmer
9: St. Christopher's Hostel, Rosa-Luxemburg-Straße 39-41; 250 Betten
10: Citystar Hostel Berlin, Rosenstraße 16; 169 Betten
11: Motel One, Dircksenstraße 36; 2 Sterne, 207 Zimmer
GEPLANTE HOTELS
A: Leonardo-Hotel, Otto-Braun-Straße 90; 4 Sterne plus; 245 Zimmer
B: Etap-Hotel, Mollstraße 31; 1 Stern, 156 Zimmer
C: Hotel an der Karl-Liebknecht-Straße 32, Kategorie, Größe noch unbekannt
D: Hotel am Alex, Gontardstraße; Kategorie noch unbekannt; 270 Zimmer
E: Melia-Hotel, Grunerstraße; 4 Sterne; 421 Zimmer
Berliner Zeitung, [04.08.2008]
Park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz
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